Eine Allergie ist durch eine Störung des Immunsystems im Erkennungs- und Reaktionsmuster „Fremd, aber keine Gefahr“ gekennzeichnet. Es kommt zu einer Immunreaktion mit krankmachenden Symptomen gegen harmlose Substanzen.
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In der Allergie-Diagnostik ist die Kenntnis über vorliegende Primärsensibilisierungen sowie Kreuzreaktionen bei der Therapieentscheidung wichtig. Vor allem bei einer spezifischen Immuntherapie ist das diagnostische Ergebnis der spezifischen Komponenten für eine erfolgreiche Therapie entscheidend. Dafür stellen wir eine umfassende Labordiagnostik bei allergischen Erkrankungen von der Unterstützung der Diagnosefindung bis zur Indikationsstellung der Therapie zur Verfügung.
Patch-Test
Der Patch-Test ist ein Epikutantest, d.h. ein allergologisches Testverfahren, welches auf der intakten Hautoberfläche durchgeführt wird. Dabei versucht man, potentielle Allergene als Auslöser für Kontaktallergien bei Patienten mit bereits bestehenden Diagnosen zu identifizieren. Mithilfe des Patch-Tests wird künstlich eine Miniatur-Ekzem-Reaktion hervorgerufen, die bei positivem Ergebnis den Nachweis für eine Allergie liefert.
Beispiele für Diagnosen
Handekzem
allergische Kontaktdermatitis
atopische Dermatitis
dyshidrotisches Ekzem
seborrhoisches Ekzem
Ausgewählte Beispiele für Gruppenallergene
Duftstoffe
Frisörstoffe
Dentalmetalle
Leder und Schuhe
Leder- und Textilfarben
Desinfektionsmittel
Konservierungsmittel
Kunstharze und Kleber
Methodik
Der Test wird während einer beschwerdefreien Zeit meistens auf dem Rücken des Patienten durchgeführt. Mittels selbstklebender Pflaster werden die entsprechenden Allergene zusammen mit ihren Trägersubstanzen auf die Hautoberfläche appliziert.
Zur Ermittlung objektiver und tragfähiger Testergebnisse werden nach 24 Stunden die Früh- sowie nach 72 Stunden die Spätreaktion dokumentiert und bewertet.
Der Prick-Test (Stichtest) ist ein allergologisches Testverfahren, dessen primäres Ziel es ist, Antigene zu identifizieren, die sofortige Hautreaktionen bei Patienten mit bereits bestehenden Diagnosen hervorrufen. Ein klassisches Beispiel für diese Reaktionen ist die immunologische Kontakturtikaria.
Beispiele für Diagnosen
immunologische und nichtimmunologische Kontakturtikaria
Latexkontakturtikaria
Rhinokonjunktivitis allergica
Nahrungsmittelunverträglichkeit
Hausstauballergie
Ausgewählte Beispiele für Gruppenallergene
Pollen
Hausstaubmilben
Schimmelpilzsporen
Bienen-/ Wespengift
Nahrungsmittel
Naturlatex
Arzneimittel
Methodik
Bei diesem Test werden während der beschwerdefreien Zeit sehr geringe Mengen verschiedener Allergene auf die Haut der Unterarminnenseite getropft und mit einer speziellen Lanzette epidermal inokuliert, d.h. in die obere Hautschicht eingebracht. Auf diese Weise können so gleichzeitig unterschiedliche Allergene getestet werden. Die Hautrektion wird nach 15 min. abgelesen und mit einer positiven und negativen Kontrolle verglichen.
Das Bestimmen von erhöhten allergenspezifischen IgE im Serum ist ein immunologisches Testverfahren für Patienten mit allergologischen Beschwerden, dessen primäres Ziel es ist, die Sensibilisierung des Immunsystems nachzuweisen.Dieser Nachweis bedeutet nicht immer eine klinische Relevanz, sondern zeigt nur diese spezifische Sensibilisierung an.
Methodik
Nach der Blutabnahme (Serum benötigt) wird die Probe ins Labor geschickt und mittels verschiedene Methoden (z. B. EIA – Enzyme Immuno Assay, FEIA – Fluoreszenz-Enzyme Immuno Assay, CLIA – Chemiluminescence Assay etc.) werden IgE-Antikörper hinsichtlich der zu bestimmenden Allergene quantitativ ermittelt.
...dadurch kann man
1) Einzelallergene testen: z.B. Inhalationsallergene (Aeroallergene), die relevant für die saisonale Rhinitis allergica sind z.B. Pollen (Birke, Erle, Hasel, Gräser, Beifuß) und saisonale Schimmelpilzsporen (Alternaria spp., Cladosporium spp. etc).
2) Mehrere Allergene testen: der Multiallergen-Screen enthält verschiedene Nahrungsmittel (Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Weizen, Soja) und Inhalationsallergene (Baum- und Gräserpollen, Katzenhaare, Hausstaubmilben)
3) Eine altersspezifische Auswahl des Allergenspektrums beim Multiallgen-Screen treffen:
"Sie haben einen Verdacht auf eine Allergie? Dann sprechen Sie uns an - wir bieten verschiedene Allergietests in unserer Praxis an"
Dr. Gabriela Vashina-Georgi
Praxisinhaberin
Immuntherapie
Die allergenspezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung/ Desensibilisierung) ist die Therapie einer IgE-Allergie durch Gabe ansteigender Allergenmengen und damit Langzeitmodulation (langfristige Veränderung) des Immunsystems. Ihr Ziel ist es, dass nach erneuter Allergenexposition (erneutem Allergenkontakt) nur geringe bzw. keine Symptome mehr auftreten.
Voraussetzungen für eine Immuntherapie
Rhinitis allergica
Asthma
Anaphylaxie durch Bienen- oder Wespengift (alle Formen)
Hausstaubmilbenallergie (atopisches Ekzem
Subkutane Immuntherapie (SCIT)
Nach der Feststellung einer IgE-Allergie werden in einem Patientengespräch Erfolgsaussichten, Therapiealternativen, Nebenwirkungen sowie Verhaltensinstruktionen thematisiert und ein Behandlungsplan für das ganze Jahre bzw. für einen bestimmten Zeitraum festgelegt.
Im Anschluss an eine Einleitungsphase erfolgt eine Dosissteigerung mittels verschiedener Schemata (Erhaltungsphase mit Standarddauer von 3 bis 5 Jahren). Die Injektionen werden dabei zunächst in wöchentlichen Intervallen subkutan (unter der Haut) eingeleitet. Im weiteren Verlauf erfolgt eine schrittweise Verlängerung der Injektionsintervalle.
Kontrolluntersuchungen zur Beurteilung der Wirksamkeit und Verträglichkeit erfolgen ein- bis zweimal im Jahr.
Wie bei jeder Behandlung sind auch hier Nebenwirkungen und Kontraindikationen zu beachten!
Eine Einverständniserkl ärung des Patienten zu dieser Therapie ist notwendig.
Sublinguale Immuntherapie (SLIT)
Das Prinzip dieser Immuntherapie ist die sublinguale (unter der Zunge) Applikation der Allergene am Reaktionsorgan. Diese lokale Immuntherapie stellt für Patienten mit saisonalen respiratorischen Allergien (besonders gegen Gräserpollen), Spritzenangst sowie Nebenwirkungen unter SCIT bzw. nicht ausreichender Zeit für regelmäßige Injektionen eine Alternative zur SCIT dar.
Wie jede Behandlungsmethode weist die SLIT Vor- und Nachteile sowie Nebenwirkungen auf, welche in dem im Vorfeld stattfindenden Patientengespräch thematisiert werden müssen.
Die SLIT findet ihre Anwendung bei einem Nachweis einer IgE- Allergie gegen Pollen (Sensibilisierung und Symptome) durch Anamnese, Labor- bzw. Hauttest und ggf. Provokation: Rhinitis allergica bzw. Pollenallergie auf Gräser, Birke, Erle, Hasel.
Die SLIT ersetzt nicht die SCIT bei Schimmelpilz-, Tierhaarallergie sowie Hausstaubmilbenallergie
Die Allergenpräparate werden als Tropfen oder als Tabletten verwendet. Das SLIT-Therapieschema ist je nach Hersteller sehr unterschiedlich. Analog zur SCIT unterscheiden sich die Einleitungs- und die Erhaltungsphase. Die Therapie kann präsaisonal (vor der Allergiesaison), co-saisonal (während der Allergiesaison) – beide typisch für Pollenallergie – und perennial (ganzjährlich) durchgeführt werden.
Eine Einverständniserklärung des Patienten zu dieser Therapie ist notwendig.
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